von Rolf-Herbert Peters, stern.de (17.05.2021)
Viele alte Windräder sind nicht mehr rentabel. Tausende werden demontiert, der Neubau stockt. Ende 2021 könnte Deutschland über weniger Windkraft verfügen als ein Jahr zuvor.
Wie ein armer Tropf steckt das Windrad im ostwestfälischen Acker. Seine Flügel und das Maschinenhaus sind amputiert. Nur der schlanke Turm steht noch, rostbraune Monier-Eisen baumeln an ihm herab. Oben, in fast 100 Meter Höhe, führt ein Kran eine Art Torpedo mit Hydraulikarmen in den Hohlkörper ein. Wenige Sekunden darauf drückt das Gerät von innen wütend gegen die runde Wand. Es kracht und knirscht. Der Beton birst, Brocken stürzen zu Boden. Eine Staubwolke wächst in den stahlblauen Frühlingshimmel.
Zentimeter für Zentimeter zerbröselt die „Rückbautraverse“, wie sie den Torpedo nennen, den Turm von oben nach unten. In zwei, drei Tagen wird der 815 Tonnen schwere Koloss Geschichte sein. Michael Flocke, ein Mann mit Mittelscheitel und brauner…
weiterlesen als Bezahl-Artikel auf stern.de